Ein Rückblick der COVID-19
Pandemie:
Mitte Januar 2020 verbreitete
sich das Corona-Virus in Europa. Wobei fast alle bekannt gewordenen Fälle
direkt in Verbindung mit einer Reise der Infizierten aus China oder dem
Ausbruchsgeschehen in der zentralchinesischen Provinz Wuhan standen. Maßnahmen
zur Bekämpfung des Virus in Europa waren: Einreisekontrollen, verschärfte
Sicherheitsvorkehrungen an den Flughäfen und Gesundheitsprüfungen. Reisende
mussten Gesundheitsformulare beziehungsweise sogenannte Aussteige-Karten
ausfüllen. Fieber-Mess-Stationen wurden errichtet.
China und die Welt im Februar 2020
Anfang Februar
schloss die chinesische Staatsregierung zahlreiche Werkshallen, um die
Ausbreitung des Virus einzudämmen. Arbeitnehmer mussten zu Hause bleiben.
Daraufhin gab es Störungen im Flug- und Seefracht-Verkehr, weil das Entladen
von Produkten blockiert war und weniger Empfänger die Container abholten. China
galt als »Werkbank der Welt« und so wurde schnell deutlich, dass der globale
konjunkturelle Aufwind Anfang des Jahres ein jähes Ende finden wird.
Wirtschaftsexperten und Börsianer sagten eine weltweite Rezession für das
kommende Jahr 2020 voraus. Immer mehr
Krankheitsfälle deuten hin zu Infektionsherden in Norditalien und den
Skitourismus-Gebieten in Österreich. Die größten Ausgangspunkte der Verbreitung
des Corona-Virus in Europa waren Mailand und Bergamo in Italien und der
Après-Ski Ort Ischgl in Österreich. Eine erste große Infektionswelle in Europa
wurde durch Reiserückkehrer aus diesen Ländern ausgelöst.
Trotz steigender
Fallzahlen und Todesfällen in aller Welt schätzten vielerorts Behörden die
Gefahr des neuartigen Coronavirus immer noch als gering ein. Deutsche Behörden
richteten Krisenstäbe ein, um das Ausbruchsgeschehen zu bekämpfen. Maßnahmen im
grenzüberschreitenden Verkehr wurden intensiviert. So mussten verantwortliche
Luftfahrzeug- und Schiffsführer Krankheitsfälle vor ihrer Ankunft melden.
Corona-Pandemie in
Europa
Die WHO stufte die
Verbreitung des Coronavirus am 11. März 2020 als Pandemie ein. Bis zu diesem
Tag war das Corona-Virus bereits in 115 Ländern identifiziert und über ganz
Europa verteilt. Mitte März wurde deutlich, dass Gesundheitssysteme in Frankreich und Spanien hoffnungslos überlastet waren. Die am meisten
betroffenen Regionen der Pandemie waren: Grand Est mit Elsass-Lothringen und
Champagne-Ardenne in Frankreich sowie die Hauptstadt Madrid in Spanien.
Vielerorts standen nicht genügend intensivmedizinische Behandlungskapazitätenzur Verfügung. Durchweg fehlten dem medizinischen Personal die Materialien, insbesondere
Atemmasken und Schutzkleidung waren über herkömmliche Lieferketten nicht mehr
zu haben.
Kontaktreduzierende
Maßnahmen
Um die weitere
Ausbreitung der Corona-Pandemie zu verzögern, propagierte die Regierung in
Deutschland eine Hygienepolitik der kontaktreduzierenden Maßnahmen: Den Bürgern
wurde seitens der Regierung klar gemacht, warum diese Maßnahmen so wichtig seien:
Durch Eindämmungsmaßnahmen sollte ein steiler Infektionsverlauf vermieden
werden, bei dem eine hohe Anzahl von Menschen gleichzeitig erkranken. Es galt
eine Überforderung der Krankenhäuser und der Gesundheitssysteme abzuwehren.
Der erste Corona Lockdown
2020
Am 09. März 2020 erteilte
die Bundesregierung Großveranstaltungen (bei über 1.000 Teilnehmern) Absagen.
Es folgte 7 Tage später, am 16. März 2020, eine Bund-Länder-Vereinbarung zu
Leitlinien gegen die Ausbreitung des Coronavirus: Freizeiteinrichtungen, wie
Bars, Clubs, Diskotheken, Kneipen und ähnliche Lokalitäten mussten den Betrieb
einstellen. In fast allen Bundesländern in Deutschland schlossen Schulen und
Kitas. Es folgte wiederum 7 Tage später, am 23. März 2020, ein umfangreiches
Kontaktverbot und die dringende Empfehlung 1,5 bis 2 Meter Abstand zu anderen
Menschen zu halten. Immer mehr Länder in
Europa leiteten - mehr oder minder strenge - nichtpharmazeutische
Interventionen ein und trafen Maßnahmen zur Isolierung symptomatischer Personen
und ihrer Kontakte. Italien war das erste europäische Land, das größere
Eindämmungsmaßnahmen einleitete. Andere Länder folgten.
Corona-Schock
Deutschland befand
sich im Corona-Schock. In der Bevölkerung trieb die Angst vor dem Virus die
Verbraucher zu Hamsterkäufen. Infolge der Eindämmungsmaßnahmen kam es direkt zu
einem erheblichen Rückgang der Wirtschaftstätigkeit. Für einige Branchen in
Deutschland war die Lage unmittelbar existenzbedrohend, - zum Beispiel für das
Gastronomie-, Hotel- und Schausteller-Gewerbe sowie für Messe- und Eventveranstalter.
Unternehmen befürchteten Umsatzeinbußen und setzten den Hebel direkt bei den
Beschäftigungsverhältnissen an. Zuerst traf es die geringfügig
Beschäftigten, vor allen Dingen die vielen Minijobber:innen. Viele von Ihnen
gehörten zu den Corona-Verlierern: Sie verloren ihre Arbeit und erhielten auch
keinen Ausgleich.
Massenentlassungen
und Kurzarbeit
Die Nachfrage nach
neuen Mitarbeitern in den Betrieben fiel, Arbeitslosigkeit und
Unterbeschäftigung stiegen. In einigen Branchen fanden Massenentlassungen
statt. Mehr als je zuvor wurden Arbeitnehmer in Deutschland in Kurzarbeit geschickt.
Die Unsicherheiten
der Pandemie führten zu einem radikal veränderten Arbeits- und Familienalltag.
Ein positiver Aspekt für Arbeitnehmer mit Bürotätigkeit, und dies waren
immerhin die Hälfte aller Arbeitsplätze in Deutschland, ergab sich im Home-Office.
Und zwar immer dann, wenn es die Arbeitsmodelle technisch und organisatorisch erlaubten,
dass Arbeitnehmer von Zuhause aus arbeiten konnten.
Home-Office, Home-Schooling
und Notbetreuung
Im ersten Lockdown arbeiteten
immerhin 27 Prozent im Homeoffice. Wobei ein ungehindertes Arbeiten nicht immer
stattfand. Da in fast allen Bundesländern in Deutschland Schulen und Kitas
geschlossen waren, erlebten vor allem Eltern kinderreicher Familien eine
doppelte Belastung. Home-Office, Home-Schooling, Kinderbetreuung und Haushalt
mussten zeitgleich organisiert werden. Die Bundesregierung steuerte dem
entgegen und initiierte eine Notbetreuung für alleinerziehende Eltern, die
systemrelevante Berufe hatten. Hierzu zählten Beschäftigungsverhältnisse im
medizinischen und im pflegerischen Bereich, Bedienstete der Polizei und der
Feuerwehr. Eltern, die Kinder betreuten und deshalb nicht arbeiten konnten,
erhielten eine Erstattung für Lohnausfälle. Ferner gab es Subventionen für
Kurzarbeit sowie branchenspezifische Überbrückungshilfen und Verordnungen, die
finanzielle Erleichterungen brachten. Das Bundeskabinett schickte Hilfspakete von 156 Milliarden Euro auf den Weg.
Zusätzlich spannte die Regierung einen Rettungsschirm für große Unternehmen von
600 Milliarden Euro.
Die Krankenhäuser
Des Weiteren
beschlossen die Regierungschefs der Länder und die Bundesregierung, dass sich
die Krankenhäuser in »Deutschland auf den erwartbar steigenden Bedarf an
Intensiv- und Beatmungskapazitäten zur Behandlung von Patienten (…) durch
Covid-19« besser vorbereiten. Ziel sei es: »soweit medizinisch vertretbar,
grundsätzlich alle planbaren Aufnahmen, Operationen und Eingriffe in allenKrankenhäusern (…) auf unbestimmte Zeit« zu verschieben oder auszusetzen. Für
verschobene planbare Operationen und Behandlungen erhielten die Krankenhäuser
einen finanziellen Ausgleich. Darüber hinaus bekamen die Krankenhäuser, bis
Ende September 2020, für jedes Intensivbett, welches zusätzlich errichtet wurde,
eine Abgeltung von 50.000 Euro und für jedes freigehaltene Bett eine Pauschale
von 560 Euro pro Tag.
Erweiterung des Infektionsschutzgesetzes
Ende März 2020
erweiterte der Bundestag das Infektions-Schutzgesetz im Schnellverfahren. Um
das Ausbruchsgeschehen der Pandemie einzudämmen und weitere Maßnahmen zu
legitimieren, konnten zuständige Behörden in Deutschland direkt Verordnungen
erlassen, die die Grundrechte der Bürger massiv einschränkten: Zum Beispiel die
Grundrechte der körperlichen Unversehrtheit, der Freiheit der Person, der
Versammlungsfreiheit, der Unverletzlichkeit der Wohnung und das Recht auf freie
Berufsausübung.
Eindämmungsmaßnahmen
Während der
Eindämmungsmaßnahmen war klar, dass der Einzelhandel für Lebensmittel, Apotheken,
Tankstellen und andere wichtige Einrichtungen geöffnet bleiben. Allerdings
unter Distanzierungs- und Hygienemaßnahmen: Es galt Menschenansammlungen in den
Filialen zu vermeiden. Der Einlass zu den Geschäftsräumen wurde deshalb durch Zutrittsbeschränkungen
gesteuert: Die Anzahl der Kunden, die gleichzeitig die Filialen betreten
durften war begrenzt. Mancherorts wurde nicht allen Familienmitgliedern Einlass
gewährt. Security-Personal an den Eingängen forderte die Kunden auf einzeln
einzutreten. In Geschäftsräumen und an den Kassen wurden Plexiglasscheiben, ein
sogenannter »Spuckschutz«, installiert. Dieser sollte die Kassierer/innen vor
einer Tröpfcheninfektion schützen. Kunden sollten, wann immer möglich,
bargeldlos zahlen, weil es dann weniger direkten Kontakt zwischen Personal und
Kunden gab. Weitere Maßnahmen waren: Abstandsmarkierungen am Boden, Mundschutz,
Desinfektionsmittel-Spender im Eingangsbereich für Kunden und Handschuhe für
Mitarbeiter.
Sterberaten und Hospitalisierungen fallen
Mitte Mai 2020 wurden immer mehr Fall-Häufungen in der
lebensmittelverarbeitenden Industrie, bei Familienfesten und religiösen
Versammlungen, bekannt. Infolgedessen thematisierten die Medien vor allen
Dingen die Übertragungsereignisse in Innenräumen. Ende Mai 2020 stiegen die
Infektionsraten in Europa weiter an. Gleichzeitig sanken die Sterberaten und
die Hospitalisierungen. Die Sterberaten erreichten ihren bisherigen Höhepunkt.
Danach fiel die Kurve der ersten Infektionswelle schnell ab. Der Anteil der
Verstorbenen war in den Folgemonaten geringer, weil mehr junge Infizierte, bei
denen die Infektionen keinen schweren Verlauf annahmen, in die Statistiken
einflossen und mehr getestet wurde. Die erste Welle flachte ab und viele
Menschen sahen sich in einer Situation, wo sie sich von den Auswirkungen
einzelner Maßnahmen mehr betroffen fühlten, als von der Möglichkeit an Covid-19
schwer zu erkranken. Die Akzeptanz der Anti-Corona-Maßnahmen nahm in der Bevölkerung ab, was dazu führte, dass Warnungen der Virolog:innen vor der
zweiten Corona-Infektionswelle klein geredet oder ignoriert wurden.
Es bleibt zu hoffen, dass die Akzeptanz für die seit Kurzem
verfügbaren Impfstoffe besser ausfällt.